Digitale Geschichtskarte für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Website Gedenkplätze
Website Gedenkplätze

Gedenkplätze - ist ein Dokumentations- und Erinnerungsprojekt des AKuBiZ, welches sich als digitaler Atlas auf www.gedenkplaetze.info findet. Unsere Idee entstand aus einer Notwendigkeit: Bei den Recherchen vor unseren Bildungsfahrten mühten wir uns immer wieder Informationen über Gedenkplätze zu finden, die wir besuchen können, um mehr über Orte der Verbrechen des Nationalsozialismus und über die Opfer zu erfahren. Wir entschlossen uns, eine Dokumentation über Gedenkorte in der Sächsischen Schweiz zu gestalten. Entstanden ist damit das Projekt www.gedenkplaetze.info, so wie es derzeit zu benutzen ist.

Momentan verfallen viele Gedenkorte, verschwinden oder werden nicht mehr gepflegt. Aber auch neue entstehen. Mit dem digitalen Atlas möchten wir die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach halten und dazu anregen, selbst über die Verbrechen des Nationalsozialismus in anderen Regionen zu recherchieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Die Arbeit im Internet erweitert das Angebot des AKuBiZ in diesem Bereich, denn es ist eine gute Ergänzung zu den Printveröffentlichungen und den Wanderseminaren, die wir in der Region durchführen.

Gedenkorte werden auf einem digitalen Atlas dargestellt sein. Durch die Auswahl eines bestimmten Ortes wird über diesen eine Information (Text + Bild/Video) angezeigt. Durch die Auswahl nur einer Kategorie, werden nur zu dieser Kategorie gehörige Orte angezeigt. Gerne kann das auf der bestehenden Webseite www.gedenkplaetze.info ausprobiert werden.

Das Projekt ist ein Beitrag für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Die digitale Geschichtskarte ist ein Mittel, um geschichtliche Hintergründe darzustellen und Wissen darüber zu vermitteln.Die Darstellung als Karte soll einen guten Überblick über die speziellen – oben dargestellten – Themenfelder ermöglichen. Durch die Digitalisierung ist die Darstellung der Inhalte flexibler und individueller als bei herkömmlichen (Papier-)Karten. Die Benutzer*innen können sich mit einem Klick genau die Informationen heraussuchen, zu denen sie arbeiten wollen (z. B. Lehrer*innen im Unterricht) oder zu den sie recherchieren/sich bilden wollen (z. B. Schüler*innen oder interessierte Bürger*innen). Auch Querverweise und Verknüpfungen lassen sich besser darstellen. Insoweit streben wir auch eine einfachere/barierearmere Vermittlung von Wissen an. Des weiteren werden Informationen immer mehr digital vermittelt. Bei der Lokalhistorie stehen jedoch meist keine Schulbuchverlage o.ä dahinter, die die Ressourcen haben, die Inhalte zu digitalisieren. Die Vermittlung von Inhalten sollte den Gewohnheiten der Nutzer*innen (Digitalisierung in allen Lebensbereichen) angepasst sein, damit gewährleistet wird, dass diese Bildungsbausteine überhaupt noch vermittelt werden können.

Die digitale Geschichtskarte lässt sich nicht nur „direkt“ nutzen. Sie dient auch als Grundlage für die Durchführung von Schulwanderungen bzw. -ausflügen und Bildungsfahrten, die wir auch selbst betreuen und mit den Bildungsträgern erarbeiten. Dieses Angebot wurde 2016 durch mehrere Träger*innen bei uns wahrgenommen. So konnten wir Wanderungen mit Gymnasiast*innen aus Hoyerswerda, Leipzig und Dresden, sowie Studierendengruppen der TU Dresden und der EHS Dresden durchführen. Die Teilnehmenden hatten von dem Projekt gedenkplaetze.info erfahren und gezielt nach Führungen und Wanderungen an historische Orte gefragt. Letztendlich ist eben auch Ziel der digitalen Landkarte, auch die Gegebenheiten vor Ort zu erkunden und zu erleben, um so eine Nachhaltigkeit zu erreichen. Auf der einen Seite steht so der fortlaufende Zugriff auf die Informationen, die sich auf der Webseite befinden und auf der anderen Seite das - zeitlich begrenzte - Erlebte vor Ort.

Durch gemeinsame Führungen und Wanderungen soll das Projekt ein Einstieg für Jugendliche und Heranwachsende an die lokale Geschichte während des Nationalsozialismus sein. Es zeigt dabei anhand z. B. von Einzelbiografen, die Möglichkeiten der Zivilcourage bzw. des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Das Projekt greift direkt Vor-Ort und nicht abstrakt Weit-Weg und schafft damit eine weitere Bindung der beteiligten Personen an ihr näheres Umfeld. Ein wichtiges Anliegen ist die Vermittlung lokaler Geschichte.

Das Projekt ist durch seine Skalierbarkeit und die Einfachheit der Gestaltung modellhaft und kann später für andere Landkreise erweitert werden. Mit dem Projekt schaffen wir die Grundlage für eine strukturierte Möglichkeit der Darstellung einer Auswahl geschichtlicher Ereignisse auf lokaler Ebene. Damit ist auch der Darstellung von Forschungsergebnissen der Lokal- und Heimatforschung eine neue Möglichkeit gegeben.

Durch die Einfachheit des Projektes, da es auf lokaler Ebene ansetzt, besteht die Möglichkeit dieses später in die Geschichtsarbeit in der Migrationsgesellschaft einzubinden, da eventl. anfallende Reisekosten nicht so hoch ausfallen. So lässt sich mit Migrant*innen gemeinsam die neue Heimat erkunden und es können weitere gemeinsame Projekte daraus entstehen.

Auch für die Erwachsenbildung ist unser Projekt ein Mittel für die Vermittlung historischer Bildung. Die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung gehen heute weit über Besuche in Bibliotheken oder der Anschaffung von Literatur hinaus. Unser Projekt verbindet das Interesse an historischen Hintergründen mit der digitalen Informationsgesellschaft und baut damit Barrieren ab.

www.gedenkplaetze.info

www.akubiz.de

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